Gute Bildung hat Magnetwirkung auf junge Familien
Demografie-Beauftragter der Landesregierung besucht Bildungsforum Mengerskirchen
Im Zuge seiner Sommerreise hat der Chef der Staatskanzlei und Demografie-Beauftragte der Landesregierung Hessen, Staatsminister Axel Wintermeyer, dem „Bildungsforum Mengerskirchen“ einen Besuch abgestattet. Diese Initiative ist zusammen mit fünf anderen aus Hessen für den Demografie-Preis 2019 nominiert. Mit dem Demografie-Preis zeichnet die Landesregierung seit 2010 jährlich Projekte und Initiativen aus, die dem demografischen Wandel mit innovativen Ideen entgegenwirken – in diesem Jahr unter dem Motto „Wo Ideen Freiraum haben! – Leben auf dem Land.“
In einer Zeit der zunehmenden Entjüngung der Gesellschaft sei einiges zu tun, um junge Menschen an die Region zu binden, so Staatsminister Wintermeyer, der seine Sommerreise nutzte, um alle sechs Nominierten zu besuchen. „Der demographische Wandel stellt ein großes Problem für uns all dar“, so Wintermeyer, „Die Reorganisation der Kommunen ist hier wichtig, denn die geburtenstarken Jahrgänge, denen auch ich entstamme, verabschieden sich vermehrt aus dem Arbeitsleben. Gleichzeitig locken die Ballungsgebiete mit ihrem Erlebniswert und ihrer Anonymität.“ Dies alles stelle die kleinen Kommunen vor große Herausforderungen. Gute und innovative Bildungsangebote könnten dem Wegzug junger Menschen entgegenwirken. Diese habe Magnetwirkung auf Menschen, die eine Familie gründen wollten, so Wintermeyer weiter.
Als Beispiel für eine solche Herausforderung nannte Petra Flender-Spies, Konrektorin der Franz-Leuninger-Schule Mengerskirchen, die Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen oder Migrationshintergrund. „Jedes einzelne Kind der Kommune besucht – ungeachtet seiner Herkunft, seiner möglichen Beeinträchtigung oder Behinderung - unsere Schule. Wir stellen es mit seinen individuellen Lern- und
Entwicklungsmöglichkeiten in den Mittelpunkt. Das Lernangebot der Schule bildet die Vielfalt der Kinder unserer Schule ab - getreu dem Motto unseres Schulprogrammes ‚Stärken stärken – Schwächen schwächen‘. Reichhaltige, anspruchsvolle Aufgaben und Angebote sowie eigenverantwortliches, demokratisches Handeln z. B. im Rahmen der wöchentlichen Schulversammlung, bringen die Kinder unserer Schule in ihrer positiven Entwicklung und Selbstwirksamkeit weiter und bieten bestmögliche Lernchancen.“
Stephanie Opel vom Familien-, Jugend- und Seniorenbüro fungierte als Moderatorin. In Vertretung für Bürgermeister Scholz begrüßte Werner Hermann Staatsminister Axel Wintermeyer.
Neben Petra Flender-Spies stellten auch weitere Initiatoren ihre Projekte vor, die das Bildungsforum Mengerskirchen kennzeichnen. So informierte Rita Ebenig-Kraut zum Familien-, Jugend- und Seniorenbüro, Anna Götthauer zur örtlichen Kinderkrippe, Christine Stahl zur Kindertagesstätte, Doris Poppe zur Westerwaldschule Waldernbach, Petra Wagner zum Familienzentrum, Pfarrer Walter Henkes zu kirchlichen Projekten, Claudia Klebach zu den Vereinen, Gabi Pötz zum Verein „Mittendrin für alle e.V.“ und Stefan Orth über den Förderverein. Daniela Sohlbach vertrat den Gemeindevorstand des Marktfleckens und macht zusätzlich deutlich, wie wichtig gute pädagogische Betreuungsangebote im ländlichen Raum sind: „Seit dem 1. August 2018 ist der Besuch von Kitas und Krippen für alle in der Großgemeinde Mengerskirchen lebenden Kinder beitragsfrei“, so die Beigeordnete. Der hessische Demografie-Preis ist mit insgesamt 24.000 Euro dotiert und wird im September in der Staatskanzlei in Wiesbaden verliehen.